Mesotherapie

In der Mesotherapie werden mit feinen, kurzen Nadeln individuell zusammengestellte Medikamente und Wirkstoffe direkt in die Haut im zu behandelnden Bereich injiziert. Die minimalinvasive Methode verbindet Grundlagen der Akupunktur, der Neuraltherapie, der Arzneitherapie und nutzt u.a. das Prinzip der Reflexzonen. Durch ihre Wirkweise ist sie besonders schonend und wird bei verschiedenen akuten und chronischen Erkrankungen sowie in der ästhetischen Medizin eingesetzt.

Die Mesotherapie wurde vom französischen Arzt Michel Pistor (1924 – 2003) erfunden und als Begriff erstmals 1958 erwähnt. Seitdem hat sich die Methode weltweit etabliert und wurde durch das wissenschaftliche Netzwerk der einzelnen nationalen Mesotherapie-Gesellschaften weiterentwickelt und perfektioniert. In Frankreich wird diese Therapie auch an Universitäten gelehrt.

Möglicher Nutzen bei Schmerzen

Bei chronischen Rückenschmerzen zeigte eine randomisierte Studie, dass durch Mesotherapie bei allen Proband:innen eine deutliche Schmerzreduktion erreicht wurde, ohne dass die Dosis systemischer Medikamente erhöht werden musste.
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In einer anderen Untersuchung bei Patienten mit chronischem Kreuzschmerz war Mesotherapie mindestens so effektiv wie TENS (elektrische Nervenstimulation), aber mit einer stärkeren Reduktion des Medikamentenverbrauchs.
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Auch bei Osteoarthritis am Knie konnte in einer Studie gezeigt werden, dass Mesotherapie sowohl Schmerzen als auch eingeschränkte Beweglichkeit verbessern kann.
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Sicherheit & Nebenwirkungen
Eine systematische Übersichtsarbeit (Meta-Analyse) hat ergeben, dass Mesotherapie im Bereich muskuloskelettaler Beschwerden relativ sicher ist.
PubMed
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Typische Nebenwirkungen sind meist mild und vorübergehend, z. B. Rötung, kleine Blutergüsse, lokale Reaktionen an der Einstichstelle.
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Einschränkungen der Studienlage

Die untersuchten Protokolle (Art der Wirkstoffe, Zahl der Sitzungen, Injektionstechnik) sind sehr unterschiedlich.
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Es fehlen bislang standardisierte Richtlinien, wie Mesotherapie in der Schmerztherapie optimal eingesetzt werden sollte.
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Weitere gut konzipierte, randomisierte Studien sind nötig, um die besten Anwendungen, Dosierungen und Wirkstoffkombinationen zu bestimmen.

Anwendung in der Naturheilpraxis
In meiner Praxis in der Nähe von Rosenheim (Schwabering) nutze ich Mesotherapie als ergänzenden Baustein zur Schmerzregulation. Dabei wähle ich individuell aus:

Wirkstoffen mit entzündungsmodulierenden oder durchblutungsfördernden Effekten

Injektionsprotokollen (z. B. Anzahl und Häufigkeit der Sitzungen)

Kombinationen mit physiotherapeutischen oder anderen naturheilkundlichen Maßnahmen

Fazit
Mesotherapie bietet ein interessantes und gut verträgliches Verfahren, um Schmerzen lokal zu beeinflussen. Die wissenschaftliche Basis ist vielversprechend, insbesondere bei muskuloskelettalen Beschwerden, aber die Methode wirkt am besten im Rahmen eines ganzheitlich geplanten Therapiekonzepts.